Position

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Die Klimakrise wird Jahr um Jahr stärker. Waldbrände, Dürren und extreme Hitze kosten Leben, zerstören Lebensgrundlagen und zwingen Menschen zur Flucht. Dies kann so nicht weitergehen! Doch wie handelt die Schweiz?

Die Schweiz bekämpft Migration anstatt die Klimakrise.

Im Jahr 2020 zahlte die Schweiz 209 Millionen in Fonds ein, die finanzielle Mittel für jene Menschen bereit stellen soll, die schon heute unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden und die Auswirkungen der Krise abmildern sollen. Im selben Jahr investierte sie ein Vielfaches in Abschottung. Rund 449 Millionen war der Schweiz die Aufrüstung der Grenzen wert.

Damit liegt sie im europäischen Trend: Der Kampf gegen Menschen, die vor Krieg, Unterdrückung und Armut flüchten, ist Europa mehr Wert, als der Kampf gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen.

Die Klimakrise ist die Folge kolonialer Ausbeutung.

Der Globale Norden – und mit ihm die Schweiz – befeuert die Klimakrise seit über zweihundert Jahren. Um an Öl, Kohle, Gas und weitere Ressourcen zu kommen, beuten europäische und Schweizer Unternehmen Menschen auf der ganzen Welt aus und zerstören ganze Ökosysteme. Der Reichtum der fossilen Industrie folgt direkt aus der Zerstörung unserer Lebensgrundlage.

Gleichzeitig wirken die Folgen der Klimakrise in den Regionen, die vom globalen Norden ausgebeutet werden, am stärksten. Dort wo am meisten zerstört, vertrieben und ausgebeutet wird, bedrohen Fluten, Dürren und Hitzewellen schon heute Millionen von Leben.

Die Kriminalisierung von Migration stärkt koloniale Machtstrukturen.

Mit dem Scheinargument der «Sicherheit» trägt die Schweiz die Aufrüstung und Militarisierung der Festung Europa mit und kriminalisiert Migration. Tausende Migrant*innen sterben jedes Jahr auf lebensgefährlichen Fluchtrouten oder werden in menschenunwürdigen Lagern isoliert, misshandelt, zermürbt. Für den Erhalt der finanziellen und politischen Macht der Schweiz und Europas müssen unzählige Menschen leiden.

Das Problem heisst Kapitalismus.

Die Ursache von Flucht, Klimakrise und der Ausbeutung von Mensch und Natur liegen in unserem globalen Wirtschaftssystem. Um mit Öl, Kohle und Gas Milliarden zu verdienen, vertreibt die fossile Industrie Menschen und zerstört Ökosysteme. Rüstungskonzerne verdienen weiter an der Bekämpfung jener Menschen, die ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden.

Um ihren Profit zu erhöhen treten Fossile- und Rüstungsindustrie das Recht auf Leben und Selbstbestimmung von Millionen von Menschen mit Füssen.

Das muss ein Ende haben!

Wir fordern:

  • Solidarität statt Stacheldraht: Die Umverteilung von Militarisierungs- und Abschottungsgeldern hin zu Investitionen in Klimagerechtigkeit.
  • Bewegungsfreiheit für Alle: sichere Fluchtrouten und das Ende der Kriminalisierung von Migration nach Europa.
  • Eine sofortige und drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen. Als Mitverursacherin der Klimakrise muss die Schweiz schnellstens ihre Emissionen auf Netto Null reduzieren und aufhören, in fossile Energien zu investieren.
  • Die bedingungslose Abschaffung aller Schulden des Globalen Südens und echte Reparationen für den Schaden, die die Schweiz verursacht hat.